Psychiater und Kulturpolitiker; CDU
* 23. Juni 1913 Eisemroth
† 12. November 1973 Gießen
Wirken
Berthold Martin, ev., wurde am 23. Juni 1913 in Eisemroth (Dillkreis) als Bäckerssohn geboren. Er besuchte Schulen in Herborn und Gießen (Oberrealschule). Nach dem Abitur im Jahre 1933 studierte er in Marburg, Bonn und Basel (bei Barth) Theologie. Als Student war er von 1934-36 Leiter der Gruppe der "Bekennenden Studenten", die sich Hitlers Kirchenpolitik entgegenstellten.
1936 wurde M. drei Monate Soldat. 1938 machte er bei der Prüfungskommission der Bekennenden Kirche in Frankfurt sein erstes theologisches Examen, wurde dann Vikar in Wölfersheim in Oberhessen, legte sich mit den politischen Machthabern an und ging 1939 zum Medizinstudium über. 1940, schon Soldat, machte er vor der Prüfungskommission der lutherischen Kirche im bayerischen Ansbach sein zweites theologisches Examen. Als Sanitätssoldat mehrfach zum Studium beurlaubt, wurde er 1944 zum Arzt approbiert und promoviert. Bei Kriegsende war er Feldunterarzt. Seine drei Brüder fielen im Krieg. Seine klinische Ausbildung erhielt er in Gießen. Seit 1946 war M. am psychiatrischen Krankenhaus in Gießen tätig, als Oberarzt, stellv. Direktor und Obermedizinalrat.
Neben seiner Tätigkeit als Nervenarzt gelang es ihm, in Gießen ein Werk der Inneren Mission zu schaffen, das heute aus einer Reihe von ...